Was bedeutet Siebdruck?
"Der Siebdruck ist ein Schablonen-Druckverfahren. Im Gegensatz zu herkömmlichen Schablonen (z.B. aus Papier) können mit dieser Drucktechnik aber auch sehr detaillierte, freistehende Grafiken abgebildet werden. Dies wird mit Hilfe des Siebs möglich, durch das während des Druckvorgangs mit der Rakel Farbe gepresst wird.
Für die Herstellung einer solchen Schablone benötigt man einen Siebdruckrahmen, Fotoemulsion, eine UV-Lichtquelle, sowie eine grafische Vorlage, die zur Belichtung komplett schwarz auf Folie gedruckt wird. Es folgt dann die Ausbelichtung des Rahmens unter Verwendung des erstellen Motivvorlage.
Mit diesem fertig belichteten Rahmen mit einem eigenen Motiv, kann das Siebdruckverfahren anschließend auf unterschiedliche Materialien angewendet werden."
In meiner praktischen Arbeit zum digitalen Siebdruck, habe ich mir im ersten Teil eine Bildlösung zum Thema "Trauer und Erinnerung" ausgedacht, welche die Wesensmerkmale dokumentarischer Fotografie aufgreift.
Dazu sammelte ich drei unterschiedliche Herangehensweisen. Die Bilder versuchte ich dann so zu inszenieren unter der Berücksichtigung der fiktiven Situationen mit entsprechender Licht- und Schattensetzung, Perspektive, Ausdruck von Spontanität oder expliziter Stille.
Im zweiten Teil meiner Arbeit wählte ich aus dieser Reihe ein Bild aus und transformierte dieses Urbild kombinatorisch in eine neunteilige Reihung. Dazu wendete ich die eingeübten bildnerischen Gestaltungsverfahren im Bereich der digitalen Siebdrucke an. Mit meinem gewählten Hauptsujet baute ich ein Bildkonzept auf, das auf unterschiedlich schwachen Intensitätskontrasten sowie Farbe-an-sich-Kontrasten basiert. Bei berücksichtigte ich einen Bildaufbau mit Versatz und aufeinander abgestimmten Farbspektren innerhalb der Repetition.
In meinen Bildern erzeugte ich außerdem den Eindruck eines unsauberen Einsatzes von Werkzeugen innerhalb des Mediums Siebdruck. Zudem gelangte ich zu einer malerischen Auffassung innerhalb meiner digitalen Arbeit.
Ein Familienmitglied der Jahre lang an der Seite stand und uns jeden Tag ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Die Sorge, dass man die letzten Tage in vollen Zügen nicht miterleben kann, die Angst eines Tages ohne seinen vertrauten Freund weiterzuleben und ihn somit nicht mehr in den Armen halten kann. Doch leider treffen uns diese Geschehenes unbewusst und man kommt sich in solch einer Situation verloren vor.
Das Geschehen, im Mai 2019, als der geliebte Freund an meiner Seite zum Todesfall wurde. Eine Person am Steuer fuhr Nachts durch die Gassen UND ohne auf Passanten oder Haustiere zu achten, wurde der geliebte Freund eines Menschen mit sich gezogen. Ein unvorstellbarer Albtraum der wahr wurde.
Ich möchte somit auf die Thematik "Nicht ernstgenommene Todesfälle" eingehen.
Zu sehen ist ein Motiv, dass neunteilig in einer Reihe angeordnet ist. Das zusehende Motiv ist ein Hund, der beste Freund eines Menschen. Der Hund repräsentiert ein wichtige Rolle des Menschen, sowohl emotional und rational.
Der beste Freund eines Menschen wird meist immer mit dem Hund definiert. Der Hund spielt somit eine wichtige Rolle im Leben einer Familie. Die Anwesenheit und Berührung des Hundes sorgt schon allein für ein gutes Gefühl. Dank dem Streicheln eines Vierbeiners, in dem Falle der Hund, baut bei uns Menschen Stresshormone im Körper ab. Mit der Beschäftigung und das Spielen mit unserem Vierbeiner führt es zu einer Ausschüttung von Endorphinen bei uns Menschen und produzieren so ein Glücksgefühl. Dadurch wird unser Stresslevel reduziert und lässt uns entspannter werden. Ein Hund fordert viel Energie von uns. Der tägliche Ausflug mit den Hunden führt uns zu einem Spaziergang, indem wir unsere Abwehrkräfte an der frischen Luft aufbauen und somit auch unser Immunsystem stärken. Als Hundebesitzer wird man seltener krank und sind besser ausgerüstet in einer Grippesaison. Somit sollten Hunde mehr wertgeschätzt werden und nicht als nicht ernstgenommene Todesfälle abstempeln.
In den neun Bildern sieht man eine klare Normalperspektive mit seitlichem Ansatz. Diese Perspektive entspricht unserer täglichen Wahrnehmung im Alltag. Das Ziel dahinter ist den alltäglichen Fang zu bewahren. Mit dieser Methode entsteht ein klarer starker Kontrast. Wenn man diese Perspektive streng betrachtet kann sie auch eine andere Form von Perspektive sein. "Deshalb, weil es Dinge gibt, bei denen es normal ist, sie nicht normal zu sehen".
Für meine Bilderreihe benutzte ich spezielle Farben. Im ersten Bild nutzte ich ein intensives Violett, dass sehr gut zum Thema Trauer passt. Durch das betrachten deutet man die Vergangenheit, dass das was man sieht heute nicht mehr Existenz ist. Im zweiten, dritten und sechsten Bild sieht man einen schwarz-weiß Ton, hier nutzte ich großflächig keine bunten Farben. Zu erkennen ist ein verschwommenes Hundegesicht, dass den Betrachter eine eigene Meinung zum Bild verschaffen soll. Was man selbst in Verbindung damit bringt. Die Verschwommenheit des Bildes soll außerdem den Verlust des Menschenfreundes zeigen und die Qual die der Hund in seinen letzten Sekunden erlebt hat mitzuteilen. Im anderen sieht man ein zerkratztes Gesicht das uns den Schmerz der Hunde vermitteln soll. Wir Menschen sind der Grund für die Qualen und Schmerzen der Hunde. Das letzte schwarz-weiß Ton Bild, soll uns Erinnerung bescheren und Teil unseres Leben werden lassen. Hier nutzte ich eine Textur die das Ganze präsent hervorbringt. Des weiteren sieht man im vierten Bild einen farbe-an-sich-Kontrast. Dieser ist hier in rot gehalten. Rot gilt als Farbe des Blutes und verbindet das Leben mit sich. Es beugt Energie und Wärme mit sich. Damit soll die Verbindung zum Todesfall gebracht werden, wo der geliebte Freund des Menschen von einem Auto mitgenommen wurde. In den restlichen vier Bildern nutzte ich auch Farben, die aber nicht nur allein für sich stehen, sondern zudem mit einer anderen Farbe in Harmonie gesetzt wird. Hierfür entschloss ich mich besonders auf "Coral-Farben" und "Modefarben", die besonders oft beim Siebdruck verwendet werden. Die Texturen weisen auf die Thematik Trauer und Erinnerung und die Farben verstärken den Blick zum Betrachter.